Selbstvertrauen: Wenn Zweifel auftauchen – und wir trotzdem weitermachen

 

Stell dir vor, du stehst vor einer riesigen Herausforderung, dein Herz rast, die Hände zittern, und plötzlich denkst du: „Ich kann das nicht.“


So erging es Arjuna, einem der größten Krieger der indischen Mythologie.

 

Er war ein Meister des Bogens, ein Held unter Helden – und trotzdem versagte ihm in einem entscheidenden Moment der Mut.

 

Vor ihm breitete sich die Schlacht aus, sein innerer Konflikt war riesig:

 

Soll er kämpfen? Soll er sich zurückziehen?

 

In diesem Moment wurde er von Krishna, seinem Freund und Lehrer, angesprochen. Krishna sagte nicht: „Reiß dich zusammen!“ oder „Du musst gewinnen!“ – sondern sanft:

„Arjuna, du siehst dich kleiner, als du bist. Dein Herz ist stärker als dein Zweifel.“

Dieses kleine Gespräch änderte alles. Arjuna erinnerte sich an seine eigenen Fähigkeiten – nicht weil jemand ihn anfeuerte,

sondern weil er erkannte, dass Vertrauen in sich selbst beginnt, auch wenn die Angst noch da ist.

 

 

 

Und genau darum geht es beim Selbstvertrauen – in der Yoga-Praxis und im Leben:

 

Es ist nicht das Fehlen von Zweifeln, sondern die Fähigkeit, trotz Zweifeln zu handeln, bei sich zu bleiben und auf die eigene innere Stärke zu vertrauen.

 

Selbstvertrauen ist nicht immer laut und offensichtlich.

 

Manchmal ist es eine sanfte leise Stimme, die uns sagt:

 

„Ja, du kannst das.“

 

oder

 

„Mach weiter.“

 

Genau diese Stimme kann durch Yoga genährt werden – mit Asanas, Atemübungen und einer regelmäßigen Praxis, die Körper und Geist verbindet.

 

1. Was ist Selbstvertrauen im yogischen Sinn?

 

  • Selbstvertrauen bedeutet hier nicht Arroganz, sondern eine ruhige Gewissheit über sich selbst: Wer ich bin, was ich kann, was ich lernen darf.

  • In der Yogaphilosophie kann Selbstvertrauen eng mit „Svakāyādrishti“ zusammenhängen – die Wahrnehmung des eigenen Selbstwegs – und auch mit „Tapas“ (Disziplin, Selbstentfaltung) verbunden sein.

  • Es ist eine Balance: Stabilität (Stärke) + Weichheit (Annahme dessen, was ist).

 

Wie kann unsere physische Yogapraxis Selbstvertrauen unterstützt

 

 

Asanas: Bestimmte Haltungen fördern ein Gefühl von Standfestigkeit, Kraft und innerer Zentrierung. Beispiele könnten sein:

 

  • Utkatasana – Stuhlhaltung

Wirkung: Aktiviert Beine, Rücken und Core, fördert Standfestigkeit.
Warum für Selbstvertrauen: Man lernt, die eigene Kraft zu spüren, auch wenn es unbequem wird – genau wie bei inneren Herausforderungen.

 

  • Garudasana – Adlerpose

Wirkung: Stärkt Beine, Füße und Core, fördert Gleichgewicht und Konzentration.
Warum für Selbstvertrauen: Man übt, sich zu fokussieren und die eigene Mitte zu halten – innere Stabilität trotz äußerer Unruhe.

 

 

 

  • Virabhadrasana III – Krieger III (Balancevariation)

Wirkung: Ganzkörperkräftigung, Core-Aktivierung, Balance.
Warum für Selbstvertrauen: Zeigt, dass man auf einem Bein stehen kann – symbolisch für Standfestigkeit im Leben, trotz Unsicherheit. Ausserdem werden Klarheit und Fokus benötigt.

 

 

 

WARUM ES SICH LOHNT

  • Mehr Selbstvertrauen wirkt sich nicht nur auf die Yogapraxis aus, sondern auf den Alltag: Beziehungen, Arbeitsleben, Entscheidungsfindung.
  • Es ist eine langfristige Praxis: Selbstvertrauen wächst nicht über Nacht, aber in der Kombination aus Bewegung, Atem und Reflexion kann es tief verankert werden.
  • Yoga schafft einen sicheren Raum, um sich selbst zu erforschen – und genau das ist eine Quelle von wahrer Stärke.

 

 

 

ÄTHERISCHE ÖLE

 

Neben Yoga können auch ätherische Öle dein Selbstvertrauen auf sanfte Weise fördern – auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene. Sie helfen, innere Haltung, Präsenz und Ausstrahlung zu stärken.

 

 

Laurel Leaf (Lorbeerblatt)

  • Unterstützung: Hilft, das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zu stärken, Hindernisse zu überwinden.

  • Wann hilfreich: Wenn du von Selbstzweifeln, Angst vor Misserfolg oder einem Mangel an Überzeugungskraft gehemmt bist.

  • Botschaft: Rückschläge sind die besten Lehrmeister – Selbstvertrauen wächst, wenn man dranbleibt und aus Fehlern lernt.

 

Patchouli

  • Unterstützung: Fördert Selbstvertrauen im Körper, Körperbewusstsein, Anmut, Haltung und körperliche Stärke.

  • Wann hilfreich: Ideal, wenn du mehr Erdung, Präsenz und Kraft in der Yoga-Praxis oder im Alltag spüren möchtest.

 

Spearmint

 

  • Unterstützung: Unterstützt das Selbstvertrauen in der verbalen Ausdrucksfähigkeit.

  • Wann hilfreich: Wenn du vor Gruppen sprichst, deine Meinung vertreten willst oder deine Bühnenpräsenz verbessern möchtest.

  • Botschaft: Ermutigt, öffentlich zu stehen und die eigenen Werte und Überzeugungen klar zu vertreten.

 

 

 

ZUM SCHLUSS: : Mein Zweifler -  Hanibal

 

Ich habe da so einen Typen in mir.


Er heißt Hanibal.

 

Hanibal ist manchmal wirklich ein ekeliger Kerl.


So einer, der mit einem riesigen Hammer auf den Tisch haut und brüllt:


„Das schaffst du nicht!“


Oder:

 

„Lass das lieber, sonst blamierst du dich!“

 

Er ist laut, er ist dramatisch – und er liebt es, mich klein zu machen.


Aber das Verrückte ist:
Hanibal meint es gut.

 

Er will mich vor schlechten Erfahrungen schützen.


Vor Enttäuschungen, vor Fehlern, vor Peinlichkeiten.


Er denkt, wenn er mich früh genug stoppt, passiert mir nichts.

 

Das Problem ist nur:


Ohne Fehler kein Lernen.

 

Ohne Rückschläge kein Wachstum.


Und ohne ein bisschen Risiko kein echtes Selbstvertrauen.

 

Also spreche ich manchmal mit ihm.


Ganz direkt.

 

„Hör mal, Hanibal. Ich weiß, du gibst dir Mühe, mich zu beschützen.
Aber heute nicht.
Heute machst du mich nicht klein.
Ich schaffe das –
und deine Zweifel sind hier gerade wirklich fehl am Platz.“

 

Manchmal hilft schon dieser kurze Dialog.


Denn Selbstvertrauen heißt nicht, keine Zweifel zu haben.


Es heißt, nicht jedem Zweifel das Steuer zu überlassen.

 

 

Und wenn Hanibal dann leiser wird, wenn er ein bisschen murrt, aber sich zurückzieht –
dann ist da plötzlich wieder Platz:


für Klarheit, für Mut und für dieses kleine innere „Ja, ich kann das“.

 

REFLEXIONSFRAGEN

  • Wann habe ich zuletzt gespürt, dass ich etwas schaffen kann, obwohl ich unsicher war.
  • Welche „leise Stimme“ in mir zweifelt, wenn ich vor einer Herausforderung stehe.
  • Wie kann ich mit Yoga-Geist auch in schwierigen Momenten auf diese Stimme hören und ihr Raum geben?

 

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