Es gab immer wieder Situationen in meinem Leben, in denen ich ohne Zuversicht vollkommen verzweifelt gewesen wäre – und vielleicht kennst du das auch.
Jemand, der dir nahesteht, erkrankt.
Du bist zunächst wie gelähmt, unsicher, was zu tun ist.
In solchen Momenten hilft nur eines:
Zuversicht, Vertrauen und Unterstützung.
Denn was haben wir für eine Alternative?
Natürlich müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen, wollen nichts verschönern.
Aber selbst in scheinbar ausweglosen Situationen können wir das Beste tun:
zuversichtlich handeln, unterstützen, für uns selbst oder andere da sein.
Was passiert, wenn Zuversicht fehlt?
Fehlt diese innere Haltung, überwiegt Angst, Resignation und Unsicherheit.
Studien zeigen:
Menschen mit stabiler Zuversicht zeigen weniger Stressreaktionen und eine höhere Resilienz.
Eine Studie von Carver & Scheier (2014) betont, dass optimistische Erwartungen die Fähigkeit erhöhen, selbst schwierige Situationen aktiv zu gestalten.
Ohne Zuversicht droht Passivität und das Gefühl, der Situation hilflos ausgeliefert zu sein.
Es gibt Momente, in denen Angst und Zweifel uns überrollen.
Situationen, in denen wir nicht wissen, wie es weitergeht – in denen Vertrauen schwerfällt.
Und doch ist es genau dann wichtig, innezuhalten und einen Schritt zurückzutreten.
Stell dir vor, du stehst an einem Fluss – deine Gedanken und Gefühle sind wie dieser Fluss, sie fließen.
Und nun stell dir eine Brücke vor, die in einem schönen Bogen über diesen Fluss führt.
Du stehst auf dieser Brücke und beobachtest den Fluss der Gedanken und Gefühle.
Und anstatt in den Fluss zu springen und dich von deinen Gedanken und Gefühlen mitreißen zu lassen, bleibst du auf der Brücke stehen und beobachtest.
Du weißt:
Diese Gedanken und Gefühle fließen durch dich hindurch, aber du bist nicht dieser Fluss.
Du bist nicht deine Gedanken.
Du bist das Bewusstsein, das beobachtet – und bewusst entscheidet, welchen Gedanken und Gefühlen du Raum gibst.
Diese wunderschöne Metapher stammt von Kim Otteby, einer Transformationscoachin und Gründerin von Umoyo Natural Health, die oft über Selbstreflexion und innere Klarheit spricht.
Meine Interpretation:
Wir können lernen, uns von unseren Ängsten und Zweifeln zu distanzieren – nicht indem wir sie verdrängen, sondern indem wir sie bewusst wahrnehmen.
Wir atmen. Wir warten.
Und irgendwann sind sie unter uns hindurchgeflossen.
Ohne dass sie uns mitreißen und dann können wir uns in Zuversicht und Vertrauen üben.
Genau hier setzt Śraddhā, die tiefe innere Zuversicht im Yogasutra, an.
Sie ist kein blinder Glaube, sondern ein ruhiges Vertrauen, das in der Stille wächst – wenn wir auf dieser inneren Brücke stehen bleiben und beobachten, statt uns treiben zu lassen.
Yogische Perspektiven: Śraddhā
Im Yoga Sutra wird Śraddhā (Vertrauen, Zuversicht) als ein zentraler Aspekt beschrieben:
Es ist die innere Haltung, die uns ermöglicht, im Handeln standhaft zu bleiben, auch wenn äußere Umstände uns verunsichern.
Zuversicht wirkt wie ein innerer Anker:
Sie hilft, nicht in Angst oder Resignation zu versinken, sondern bewusst zu reagieren.
Asanas für Zuversicht und innere Stärke
Körperliche Praxis unterstützt, das innere Gleichgewicht zu spüren und Zuversicht zu kultivieren:
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Virabhadrasana I, II & III (Krieger I–III) – Kraft, Fokus und innere Stabilität.
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Trikonasana (Dreieck) – Balance, Weite und Zentrierung.
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Parivrtta Trikonasana (Drehung im Dreieck) – Perspektivwechsel, Flexibilität, Klarheit.
Diese Haltungen helfen, das Gefühl von Kontrolle und Standfestigkeit zu stärken, während wir gleichzeitig die innere Flexibilität üben, um auf Veränderungen zu reagieren.
Ätherische Öle für Zuversicht und Vertrauen
- Aborvitae / Lebensbaum lädt uns ein, mit Frieden und Freude zu leben und dem Leben zu vertrauen.
- Majoran / Marjoram schenkt Offenheit und Vertrauen, sodass echte Bindungen in Freundschaften und Beziehungen entstehen können.
- Palmarosa / Palmarosa erinnert uns daran, unseren Weg weiterzugehen, an den Glauben festzuhalten, dass wir nur durch eine zuversichtliche Haltung das Beste tun können.
- Kurkuma / Turmeric gibt unserem Herzen Stabilität, schafft ein Fundament des Vertrauens und stärkt die Überzeugung, dass Fortschritt möglich ist und Menschen Gutes bewirken können.
Zum Schluss – aus meiner Sicht
Für mich ist Zuversicht sehr wichtig.
Es ist nicht immer leicht, sie zu finden, besonders wenn die Umstände unsicher oder schwierig sind.
Ich erlebe selbst, wie schnell die Gedanken in Zweifel oder Angst abdriften.
Mein innerer Zweifler ist sehr stark – ich weiß er möchte mich schützen, aber trotzdem darf leiser werden und dann erinnere ich mich daran, dass Zuversicht bedeutet, trotz allem handlungsfähig zu bleiben und das Beste zu tun, was gerade möglich ist.
Ich bin bereit, in den Kampf mit diesem Zweifler zu gehen und möchte, dass Zuversicht siegt.
Es ist eine Herausforderung, wirklich zu vertrauen:
in mich selbst, in andere und in das Lebens.
Aber genau diese Haltung erlaubt es mir, Entscheidungen zu treffen, ohne in Panik zu verfallen, und schenkt mir gleichzeitig die Kraft, andere zu unterstützen.
Für mich ist Zuversicht also nicht nur ein Gefühl, sondern eine Praxis – ein bewusster Schritt, das Leben anzunehmen, wie es gerade ist, und mit offenem Herzen weiterzugehen.
Deswegen sage ich mir bei Entscheidungen immer: CHOOSE LOVE
Reflexionsfragen für dich
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Wann habe ich zuletzt wirklich zuversichtlich gehandelt, auch wenn die Lage unsicher war?
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Welche Situationen lassen mich meine Zuversicht verlieren?
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Welche kleinen Schritte kann ich heute gehen, um mein Vertrauen in mich selbst und in das Leben zu stärken?
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Wie kann ich meine Zuversicht nutzen, um anderen Halt zu geben?
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Welche Praktiken (Yogahaltungen, Atemübungen, Meditation, ätherische Öle) helfen mir, zuversichtlich und geerdet zu bleiben?
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