Manchmal sitze ich an meinem Schreibtisch und warte auf Ideen – für einen neuen Blogartikel, für Wege, wie im Studio eine lebendige Community spürbar werden kann oder für ein Fest mit Freund:innen, das leicht und fröhlich sein darf.
Ich habe mir Zeit genommen – und dann ..... nichts.
Die Gedanken fließen nicht, alles wirkt blockiert.
Kennst du das auch?
Dieses Gefühl, dass genau in dem Moment, in dem du etwas unbedingt willst, nichts geht?
Dass Druck alles nur noch schwerer macht?
Und dann gibt es wieder diese anderen Momente:
Ich gehe leicht durch den Tag, verlange nichts, bin einfach da – und plötzlich sprudeln die Ideen von selbst.
Unerwartet, überraschend, wie kleine Geschenke.
In der bunten Welt der Götter Indiens finden wir Saraswati, die Göttin der Weisheit, Sprache und Kreativität.
Ursprünglich stellte sie sich als mächtiger Fluss dar, der alles Leben nährt.
Ihr Wasser floss klar und stark, unaufhaltsam und frei.
Die Götter wollten sie zähmen und ihre Kraft kontrollieren – doch Saraswati ließ sich nicht festhalten.
Wer versuchte, sie zu fesseln, verlor sie.
Saraswati zeigt uns damit etwas Wesentliches:
Kreativität, Weisheit und Inspiration lassen sich nicht erzwingen.
Sie fließen, wenn wir Raum geben, wenn wir loslassen und offen sind.
Genau wie beim Schreiben, Planen oder einfach beim Leben:
Sobald wir zu sehr drängen, stockt der Fluss.
Lassen wir los, entsteht Unerwartetes – manchmal die schönsten Ideen, Gedanken oder Begegnungen.
YOGISCHE PERSPEKTIVEN:
Saraswatis Fluss erinnert uns an ein zentrales Prinzip im Yoga:
- Abhyasa (beständige Übung) und
- Vairagya (Loslassen)
Abhyasa bedeutet, dass wir regelmäßig üben, dranbleiben und uns selbst die Gelegenheit geben, Fähigkeiten zu entwickeln – sei es im Yoga, beim Schreiben oder im Alltag.
Vairagya bedeutet, loszulassen, nicht krampfhaft festzuhalten, Vertrauen zu haben.
Genau wie Saraswati fließt, wenn wir Raum geben, zeigt uns diese Kombination:
Wir üben, wir sind präsent, wir setzen Absicht – und gleichzeitig lassen wir die Ergebnisse los.
Kreativität, Inspiration und Weisheit entstehen oft genau dann, wenn wir nicht versuchen, sie zu erzwingen.
ASANAS / YOGAPRAXIS FÜR DEN FLUSS DER KREATIVITÄT
Diese Woche dürfen wir uns im fließenden Yoga üben – Asana, Atem und Bewegung verbinden.
Kreative Energie spiegelt sich in fließenden Übergängen, Leichtigkeit und Offenheit wider.
Tipps für die Praxis:
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Lass die Übergänge zwischen den Asanas weich und fließend sein, wie Wasser, das seinen Weg findet.
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Synchronisiere Bewegung und Atem – einatmen, heben; ausatmen, senken.
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Übe dich darin, nicht alles erzwingen zu wollen, sondern den Flow zu spüren.
ÄTHERISCHE ÖLE – um in den Fluss und die Kreativität zu kommen
Diese Woche begleiten uns ätherische Öle, die den Fluss der Kreativität, Inspiration und inneren Freiheit unterstützen – genau wie Saraswati es tut:
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Zypresse (Cypress) – Dieses kraftvolle Öl bringt stagnierende Energien in Bewegung. Es schafft Flexibilität und lehrt uns, loszulassen und mit dem Fluss des Lebens zu gehen.
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Eukalyptus (Eucalyptus) – Öffnet die Wahrnehmung der Gedankenmuster, die den Energiefluss blockieren, und unterstützt, diese wieder fließen zu lassen.
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Litsea – Fördert Vertrauen in die eigene Intuition und ein höheres Bewusstsein. Es ermutigt, Impulse, die aus diesem Zustand kommen, anzunehmen und mutig nach ihnen zu handeln.
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Mandarine (Tangerine) – Unterstützt Kreativität und Spontaneität, schenkt Leichtigkeit und Freude im Ausdruck.
ZUM SCHLUSS
Vor meinem Fenster fließt die Weser – vielleicht möchte sie mir immer wieder sagen:
Ich kann Inspiration nicht erzwingen.
Im Grunde kann ich nichts erzwingen.
Ich kann nur Raum schaffen, offen sein und mich von meinen Erwartungen lösen.
Dann fließen Gedanken und Ideen oft auf wunderbare, unerwartete Weise zu mir.
Ich darf mir immer wieder sagen:
Vertrauen, Hingabe und Leichtigkeit führen zu den schönsten Ergebnissen – im Leben wie in der Kreativität.
REFLEXIONSFRAGEN FÜR DICH
- Wo in deinem Leben versuchst du, Dinge zu sehr zu kontrollieren?
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Wann hast du zuletzt gespürt, dass etwas einfach „zu dir kommt“, ohne dass du es erzwingst?
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Welche Praxis oder Tätigkeit bringt dich in Verbindung mit deinem inneren Fluss?
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Wie könntest du in deinem Alltag bewusst Raum für Kreativität schaffen?
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