Was Jan Delay mit Yoga zu tun hat – und wie wir Glück in uns finden können

In der letzten Woche war ich bei Jan Delay.

 

Einige von euch haben vielleicht im Vorfeld mitbekommen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe.

 

Ich war so wild entschlossen, dass ich viel zu teure Karten gekauft habe – einfach, um dabei sein zu können.

 

Ich hatte noch nie eines seiner Konzert besucht und fühlte mich aber so stark hingezogen, weil ich seinen funky groove so liebe.

 

Und was soll ich sagen: Es war das Beste ever, ever, ever.

 

Ich habe jede Minute geliebt, und die paar Regentropfen am Anfang haben dem Ganzen keinen Abbruch getan.

 

Was für ein Glück, dass es Menschen gibt, die so viel Freude verbreiten – und das auf eine Art, die sich einfach nur gut anfühlt.

 

So gar nicht selbstgefällig, sondern im Dienst der Menschen. Es ging darum, mitzunehmen. Alle.

 

Ich habe so viel Freude und Energie selten auf einmal spüren dürfen.

 

Und doch – zwischendurch schlichen sich Gedanken ein wie:

 

„Hoffentlich dauert das noch ganz lang …“

„Das war doch jetzt nicht etwa schon das letzte Lied?“

 

Ich wollte das Ganze so gern festhalten – und für immer und ewig in diesem Glück baden.

 

Natürlich wissen wir alle: So funktioniert das nicht. 

 

Aber, gibt es einen Ort, an dem ich dieses Glück in mir speichern kann?

 

Oder besser gesagt: Das Glück und die Freude sind ja offenbar in mir.

 

Doch in manchen Momenten wird diese innere Tür ganz weit aufgerissen – und ich darf das alles so intensiv wahrnehmen.

 

Was kann ich aus dieser Erfahrung mitnehmen?

 

UND WAS HAT DAS ALLES MIT YOGA ZU TUN?

 

In Momenten wie diesen – wenn das Herz tanzt, wenn wir ganz weit werden vor Freude – merken wir plötzlich:

 

Da ist etwas in mir, das diesen Moment ganz stark erlebt und fühlt.

 

Aber kaum ist der Moment vorbei, kommt oft auch ein kleiner Schatten.

 

  • Ein „Wann kann ich das wieder fühlen?“
  • Ein „Wie kann ich das festhalten?“

Das ist so menschlich.

 

„Wahre Freude ist der Zustand, in dem das Denken still wird.“

 

Ein Zitat von Eckhart Tolle

 

Und genau hier berührt Yoga etwas ganz Wesentliches.

 

Yoga sagt:

 

Glück ist kein Zufall. Und auch nicht abhängig vom Konzert, vom Urlaub oder vom Sonnenuntergang (so schön sie auch sind).

 

Glück entsteht, wenn wir im Jetzt ankommen.

 

Wenn der Geist nicht nach vorne oder zurück rennt, sondern da ist, wo der Körper schon längst ist.

 

Wenn wir aufhören, festhalten zu wollen – und stattdessen: spüren.

 

SANTOSHA – DIE FREUDE, DIE BLEIBT

 

In der Yoga-Philosophie gibt es ein Wort dafür: Santosha.

 

Es bedeutet Zufriedenheit, innere Fülle, tiefer Frieden mit dem, was ist.

 

Und sie entsteht nicht trotzdem, sondern genau in dem Moment, wo wir das Leben nicht anders haben wollen als es ist.

 

Vielleicht ist genau das die Einladung:

 

Nicht mehr Glück zu wollen. Sondern zu erkennen: Es ist da. In mir. Immer.

 

 

Was öffnet deine Tür zur Freude?


Und könntest du dir vorstellen, dieses Gefühl öfter zu spüren – nicht durch große Impulse im Außen, sondern durch das bewusste Erleben des Moments und die Zufriedenheit, die darin liegt?

 

Wie können wir die Verbindung zum Jetzt besser herstellen? Welche Portale gibt es?

Vielleicht war für mich dieses Konzert genau das:
Ein solches Portal ins Jetzt, wie Eckhart Tolle es nennt.


Ein Moment, der dich mit voller Wucht ins Hier katapultiert.


Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft – nur du, dein Herzschlag und der Beat.

 

Tolle beschreibt bestimmte Erlebnisse und Praktiken als Zugänge zur Gegenwärtigkeit – sogenannte Portale.

 

  • Der Atem zum Beispiel.
  • Das bewusste Wahrnehmen eines Körpersignals.
  • Oder die vollkommene Hingabe an einen Klang.
  • Und manchmal öffnet sich dieses Portal ganz von allein – wie an diesem Abend.

„Der Atem ist eines der stärksten Portale ins Jetzt – sobald du ihn bewusst wahrnimmst, bist du da.“
– frei nach Eckhart Tolle

 

Und vielleicht ist genau dieses Jetzt der Ort, an dem wahres Glück entsteht.

 

Wir dürfen das üben - immer und immer wieder in unserer Yogapraxis.

 

 

YOGA-ASANAS

 

In der Yoga-Praxis helfen uns Twists dabei, alte Spannungen loszulassen – und dabei ganz präsent im Körper zu bleiben.

 

Sie erinnern uns: Das Jetzt liegt im Erleben der Haltungen heute.

 

Ob du sie nun das erste Mal übst oder das tausendste Mal.

 

DREHSITZ (ARDHA MATSYENDRASANA)

Der klassische Twist. Für Zentrierung und Klarheit.

 

GEDREHTER STUHL (PARIVRTTA UTKATASANA)

Stabilität, Zentrierung, Konzentration – auf das, was ist.

 

LIEGENDER TWIST (SUPTA MATSYENDRASANA)

Ausgleichend und beruhigend.

 

ÄTHERISCHE ÖLE

 

Green Mandarin (Grüne Mandarine)

Möchte uns unterstützen, uns wieder so zu fühlen wie Kinder: frei, staunend und bereit, den Moment vollends zu fühlen – und damit auch diese unbändige Freude, die in uns steckt.

 

Lemon (Zitrone)

Zitrone lädt dazu ein, mit wachem Geist und offenem Herzen ganz im gegenwärtigen Moment aufzugehen.

 

Peppermint (Pfefferminze)

Bringt Freude und Leichtigkeit in Herz und Seele. Sie belebt Körper, Geist und Emotion – und erinnert uns daran, dass das Leben auch leicht und freudvoll sein darf. Pfefferminze stärkt das Vertrauen ins Hier und Jetzt und hilft, sich nicht länger von Angst oder Schwere beherrschen zu lassen.

 

ZUM SCHLUSS

 

Wenn ich an diesen Abend zurückdenke, spüre ich immer noch ein Echo – eine Art Nachklang in mir.

 

Es ist wie eine leise Erinnerung daran, dass echte Freude nicht „da draußen“ wohnt, sondern in mir.

 

Und dass ich sie berühren und spüren darf – wenn ich präsent bin.

 

Ob auf einem Konzert, auf der Matte oder mitten im Alltag:

 

Das Glück wohnt nicht in dem, was passiert.

 

Sondern in dem, wie sehr ich es zulassen kann.

 

Ich werde weiter üben, dafür nicht immer einen „Türöffner“ zu brauchen – doch eins steht fest:

 

Beim nächsten Konzert von Jan Delay bin ich auf jeden Fall wieder dabei!

 

FRAGEN FÜR DICH

 

  • Wann hast du dich zuletzt so richtig lebendig gefühlt?
  • Was war der Auslöser – und was ist danach geblieben?
  • Was hält dich manchmal davon ab, das Jetzt ganz zu erleben?
  • Sind es Gedanken? Erwartungen? Vergleiche?
  • Welche „Portale ins Jetzt“ kennst du für dich? (Musik? Natur? Bewegung? Atem?)
  • Kannst du Freude empfangen – auch wenn sie still ist?
  • Und würdest du ihr auch Raum geben, wenn sie nicht spektakulär, sondern ganz leise ist?
  • Was wäre, wenn du heute einfach mal nichts festhalten müsstest? Sondern alles einfach da sein lassen dürftest?

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