Kennst du das Märchen: Die drei Federn?
Lass mich dir heute diese Geschichte erzählen.
Ein König hat drei Söhne und möchte einen von ihnen zum Nachfolger bestimmen.
Doch wie entscheiden?
Er wirft drei Federn in die Luft – jede für einen Sohn – und sagt:
„Wohin eure Feder fliegt, dorthin geht euer Weg.“
Die Feder des Erstgeborenen fliegt weit nach rechts, die des zweiten weit nach links.
Die beiden älteren Brüder machen sich auf – entschlossen, Großes zu leisten und eine schwierige Aufgabe zu erfüllen, die an ihrem Ziel auf sie wartet.
Die dritte Feder jedoch fällt direkt vor die Füße des Jüngsten.
Einfach so.
Die anderen lachen ihn aus.
Doch auch er nimmt den Impuls an – und macht sich auf den Weg.
Statt einer großen Reise zu folgen, entdeckt er eine verborgene Tür, die ihn in eine geheime Welt führt.
Auch hier gilt es, Aufgaben zu erfüllen und Herausforderungen zu meistern – aber auf eine ganz andere, tiefere Weise.
Während seiner Reise erhält er unerwartete Hilfe von weisen Gestalten und Freunden, die ihm mit Rat, Mut und Kraft zur Seite stehen.
So lernt er, dass er seinen Weg nicht alleine gehen muss, sondern sich auch auf Unterstützung verlassen darf.
Am Ende ist es gerade dieser scheinbar „kleine“ Weg, der ihm den entscheidenden Vorsprung gibt.
Und der König erkennt: Nicht Mut zur Weite, sondern Tiefe und Hingabe machen einen guten Nachfolger aus.
Und was hat das mit uns zu tun?
Manchmal glauben wir, wir müssten erst weit reisen, viel erreichen oder alles perfekt wissen, bevor wir „richtig“ auf unserem Weg sind.
Aber vielleicht ist es genau andersherum.
Vielleicht ist unser Weg dort, wo uns das Leben hinzieht.
Nicht spektakulär.
Aber wahr.
Wir dürfen lernen, auf unsere ganz persönlichen Hinweise zu achten.
Nicht auf äußere Zeichen – sondern auf das, was in uns ruft:
- Interessen, für die unser Herz schlägt
- Talente, die ganz selbstverständlich da sind
- Begegnungen, die etwas in uns zum Klingen bringen
- Träume, die immer wiederkehren
- Themen, die uns nicht mehr loslassen
- Menschen, die uns sehen und uns unterstützen
Sie zeigen uns die Richtung.
Oft leise, manchmal unscheinbar – wie die Feder, die einfach vor die Füße fällt.
Yoga als Weg nach innen
Yoga ist kein Weg, der uns auf spektakuläre Gipfel führen muss.
Es ist ein Weg, der uns zu uns selbst bringt.
Das Yoga Sutra erinnert uns daran – etwa in den Niyamas, den inneren Haltungen.
Svādhyāya, die Selbstreflexion, lädt uns ein, zu schauen:
- „Wo ist eigentlich mein Weg?“
- „Was ist wirklich meins – und was habe ich übernommen?“
- „Wo fühle ich mich lebendig, verbunden, echt?“
Yoga gibt uns dafür Werkzeuge an die Hand:
Nicht nur philosophische Konzepte, sondern auch ganz konkrete Praxis.
Was dich auf deinem Weg unterstützen kann
Hüftöffner als Zugang zu deiner inneren Richtung
Unsere Hüften gelten im Yoga als emotionales Speicherzentrum – hier sitzt vieles, was uns unbewusst beeinflusst:
- alte Muster,
- zurückgehaltene Gefühle,
- ungelebte Sehnsüchte.
Hüftöffnende Haltungen können dir helfen, mehr Klarheit zu gewinnen, inneren Ballast loszulassen und wieder besser zu spüren, was du wirklich brauchst – und wohin dein Weg dich ruft.
Diese Haltungen unterstützen dich dabei:
Baddha Konasana (Schmetterling)
Sanft und öffnend.
Diese Haltung fördert die Verbindung zu deinem Inneren und hilft dir, dich für neue Wege zu öffnen – ohne Druck.
Eka Pada Rajakapotasana (Variation) (die halbe Taube)
Eine tiefgehende Haltung, die Loslassen ermöglicht.
Sie schenkt Raum für Emotionen und Vertrauen – besonders dann, wenn du nicht weißt, wie es weitergeht.
Malasana (die tiefe Hocke)
Erdend, stabilisierend und öffnend – eine Haltung, die dich ins Spüren bringt.
Sie fördert das Gefühl von Sicherheit in der Tiefe und hilft, dich mit deiner Intuition zu verbinden.
Ananda Balasana (Happy Baby)
Lösend, beruhigend. Diese Haltung erinnert dich daran, dass auch auf dem Weg der Selbstfindung Leichtigkeit ihren Platz haben darf.
Supta Baddha Konasana (liegender Schmetterling)
Eine regenerierende Haltung, ideal zur Integration.
Sie lädt dich ein, nach innen zu lauschen – auf das, was dein Herz dir zuflüstern möchte.
In der Meditation:
Meditation muss nicht groß oder lang sein.
Schon zwei, drei Minuten bewusster Atem oder Stille können dich mit dir selbst verbinden.
Zum Beispiel:
- Setz dich bequem hin
- Atme ruhig ein und aus
- Frag dich: „Was zieht mich gerade an?“
- Oder: „Was will ich heute ernst nehmen?“
Ätherische Öle – Wegbegleiter auf deiner inneren Reise
Cypress – Im Fluss des Lebens
Zypresse hilft dir, loszulassen, was nicht mehr zu dir gehört, und dich dem natürlichen Strom des Lebens anzuvertrauen.
Sie schenkt Vertrauen in Übergänge und innere Wandlungsprozesse – und erinnert dich daran:
Du darfst dich führen lassen.
Wild Orange – Fülle sehen und empfangen
Der frische Duft von Wild Orange öffnet dein Herz für die Schönheit und den Reichtum des Lebens.
Dieses Öl möchte deinen Blick auf das zu lenken, was bereits da ist – Fülle, Kreativität, Lebendigkeit.
Es stärkt das Vertrauen, dass das Leben dich nährt – wenn du dich öffnest.
🔥 Ginger (Ingwer) – Impulse ins Handeln bringen
Ginger ist ein echtes Mutmacher-Öl.
Es bringt Feuer, Klarheit und Entschlossenheit – genau dann, wenn du spürst, dass etwas in Bewegung kommen will.
Es stärkt deine innere Kraft und hilft dir, deinen Weg aktiv zu gehen – mit Schritt für Schritt wachsendem Selbstvertrauen.
Zum Schluss
Ich frage mich immer wieder:
- Bin ich auf meinem eigenen Weg?
- Folge ich wirklich dem Fluss des Lebens – oder lenken mich doch unbewusst alte Muster, Erwartungen, Ängste?
Vielleicht geht es dir manchmal ähnlich.
Dann kann es helfen, innezuhalten und ganz ehrlich hinzuschauen.
Nicht, um alles zu kontrollieren, sondern um bewusster zu wählen, wohin du gehen willst.
Nimm dir Zeit, dich selbst zu fragen:
🪶 Welche „Feder“ zeigt mir gerade meinen Weg?
🌱 Welche Begegnungen, Talente oder Interessen ziehen mich an?
👂 Wie kann ich achtsamer auf diese leisen Impulse hören?
⚡ Wo spüre ich inneren Widerstand – und wo darf ich mutig neue Schritte wagen?
💫 Wie kann ich mich selbst liebevoll darin unterstützen, meinen eigenen – vielleicht auch stillen – Weg zu gehen?
Kommentar schreiben