Manchmal überrascht mich das Leben mit seiner Schönheit –
ganz unverhofft und tief.
Und ich liebe es, mich beeindrucken zu lassen.
Am Wochenende war genau so ein Moment.
Ich war bei der 3D-Show von Pink Floyd – starke, emotionale Musik,
dazu eine visuelle Reise durch den Kosmos:
Ich bin über den Mond geflogen, Meteoriten prasselten auf mich zu,
Farben, Lichter, Tiefe.
Und das Schönste war: Ich konnte mich so sehr darauf einlassen.
Nicht analysieren, nicht bewerten.
Einfach da sein, fühlen, staunen.
Wie leicht es sein kann, wenn wir uns bewusst entscheiden, etwas zu erleben –
ganz offen, wie ein Kind.
Aber braucht es immer so große Erlebnisse?
Ich glaube nicht.
Denn dieses Staunen passiert auch an leisen Orten.
An der Weser zum Beispiel, wenn ich auf das Wasser blicke
und Kringel sehe, Lichtspiele, kleine Bewegungen im Fluss.
Staunen ist überall – wenn wir bereit sind, es zuzulassen.
Und wenn wir solche Momente noch teilen dürfen, wird das Glück größer und das Erleben noch intensiver.
DOCH WARUM TUN WIR DAS OFT NICHT?
Vielleicht, weil wir gelernt haben, Respekt bekommt man, wenn man cool ist.
Wenn man Bescheid weiß.
Die Dinge im Griff hat.
Und so versuchen viele von uns, zu beeindrucken –
statt sich selbst beeindrucken zu lassen.
Dabei braucht es Mut, sich berühren zu lassen.
Mut, zuzugeben:
- Ich kenne nicht alles.
- Ich will mich überraschen lassen.
- Mut, weich zu sein, offen, empfänglich.
UND WAS SAGT YOGA DAZU?
Im Yoga ist dieses offene, staunende Sehen sogar eine Form von Praxis.
In der Bhagavad Gita beschreibt Krishna, wie wichtig es ist, die Welt
mit einem klaren, offenen Geist zu betrachten – ohne feste Urteile,
bereit, in jedem Moment neu zu sehen.
Im Zen nennt man es den „Anfängergeist“ –
und auch Patanjali spricht im Yoga Sutra über diese Haltung:
Abhyasa (Übung) und Vairagya (Loslassen).
- Immer wieder neu beginnen.
- Nichts festhalten wollen.
- Nicht wissen.
- Einfach da sein.
Das ist Staunen.
Und auch das ist Mut.
WAS KANNST DU TUN, UM DEIN STAUNEN ZURÜCKZUHOLEN?
🌀 Lass dich beeindrucken.
- Von Musik.
- Von Farben.
- Vom Blick aus dem Fenster.
- Nicht nur in der Ferne – sondern genau hier, in deinem Alltag.
🌀 Erlaube dir, kindlich zu sein.
- Offen.
- Neugierig.
- Begeistert.
Coolness ist oft nur ein Schutz.
Staunen aber ist echt.
🌀 Nutze deine Yogapraxis, um deinen Blick zu weiten:
- Rückbeugen wie Anahatasana oder Ustrasana öffnen den Herzraum, körperlich und emotional.
- Umkehrhaltungen schenken neue Perspektiven – wortwörtlich.
- Dein Fokus: „Was kann ich heute neu sehen?“ kultiviert dein Staunen im Inneren.
ÄTHERISCHE ÖLE FÜR DEIN STAUNEN
- 🌿 Niaouli hilft, den Blick über die eigene, oft begrenzte Sichtweise zu heben und unterstützt Offenheit für das, was neu und möglich ist.
- 🌿 Clary Sage (Muskatellersalbei) bringt dich in Verbindung mit der Vielfalt und den ungeahnten Wegen des Lebens.
- 🌿 Wild Orange erinnert dich daran: Die Fülle ist da. Das Leben ist reich. Wenn du dich ihm öffnest.
Einzeln oder gemeinsam zB im Diffuser während deiner Praxis.
Und dann war da noch dieser Song, der in meinem Herzen nachklingt:
„Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Wann strahlst du?“
(aus: „Wann strahlst du“ von LINA MALY & Madsen)
Aus meiner Sicht ein eindeutiges JA! - das Leben, die Natur sind so vielfältig, reich und spannend, dass wir es schuldig sind zu staunen.
Echte Präsenz.
Staunen.
Dankbarkeit.
Nicht Kontrolle. Nicht Leistung. Nicht immer „cool“.
Sondern den Mut, lebendig zu sein.
Uns beeindrucken zu lassen.
Und uns daran zu erinnern, dass das Leben nicht gemeistert werden will – sondern "erlebt".
Zum Schluss ein weiterer Ausschnitt aus dem Lied: Wann strahlst du:
„Ich liebe die Träumer, die Aufbruchsgeister,
Die überall Samen erkennen,
Die Fehlschläge nicht zu ernst nehmen
Und immer das Gute benennen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen –
Wann strahlst du?“
Manchmal dürfen wir Kontrolle abgeben und uns von unseren Ängsten lösen, um das Jetzt wirklich zu fühlen und zu erleben.
Von der Angst in die Fülle und Liebe dessen zu gehen, was gerade ist – das macht unser Leben reich.
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