Innere Stärke neu entdecken – jenseits von Leistung und Kampf

Ich erinnere mich an meine Stärke.

 

Es gibt diese Tage – oder auch Phasen –, da spüren wir sie nicht mehr.

 

Unsere Stärke.

 

Unsere wahre Identität.

 

Wir zweifeln, sind müde, verlieren uns im Außen oder stellen infrage, ob wir wirklich genügen.

 

Die Anforderungen, die Stimmen, die Erwartungen werden laut – und unsere eigene innere Stimme wird leiser.

 

Vielleicht so leise, dass wir sie fast nicht mehr hören.

 

Wir fühlen uns irgendwie "lost" und funktionieren mehr, als dass wir wahrhaftig leben.

 

Doch das bedeutet nicht, dass wir uns verloren haben oder unsere Stärke weg ist.

 

Sie ist nicht verschwunden.

 

Sie ist nur verdeckt – unter Schichten aus Angst, alten Mustern, vielleicht auch einfach nur zu viel Lärm.

 

Im Yoga bemühen wir uns um ein Leben ganz im Hier und Jetzt – doch wir dürfen uns im Zusammenhang mit diesem Thema auch einmal erinnern.

 

 

🌀 Du musst nicht stark werden.

 

Du darfst dich nur wieder erinnern, dass du es längst bist.

 

WAS BEDEUTET STÄRKE EIGENTLICH?

 

In einer Welt, die uns Schnelligkeit, Leistung und Durchhalten als Stärke verkauft, dürfen wir uns daran erinnern, dass wahre Stärke oft ganz anders aussieht:

 

  • Sie ist still, weil sie aus Klarheit kommt – nicht aus dem Drang, zu beweisen.
  • Sie ist weich, weil sie verbunden ist – nicht verhärtet im Kampf.
  • Sie ist wahrhaftig, weil sie auf Vertrauen ruht – nicht auf Kontrolle.

YOGAPHILOSOPHIE: STÄRKE ALS ERINNERUNG AN UNSER WAHRES SELBST

 

Im Yoga Sutra I.3 heißt es:

 

„Tada drashtuh svarupe avasthanam“

 

Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen.

 

Wenn der Geist zur Ruhe kommt – durch Atem, Bewegung, Stille oder bewusste Präsenz – können wir uns wieder erkennen.

 

Nicht in dem, was wir tun oder erreichen, sondern in dem, was wir sind.

 

Unsere wahre Natur ist nicht Schwäche oder Mangel – sondern Klarheit, Kraft, Licht.

 

Wir dürfen einfach sein, wenn wir uns in einem Zustand von Verbundenheit mit uns fühlen.

 

Dann beginnt die Freude – das Spüren und das Fließen.

 

Doch wie schaffen wir das?

 

Wie entdecken wir diese innere Kraft, dieses Strahlen – dieses Sein, das sich ganz unterschiedlich zeigen darf?

 

Schauen wir am Ende noch einmal – was wir auf der Matte und im Alltag üben dürfen.

 

Doch jetzt ein Impuls aus einer ganz anderen Kultur – ein Impuls, der mich diese Woche erreicht hat und mir aufzeigt, dass wir alle einen Weg zu Verbundenheit suchen.

 

INKA-WEISHEIT: MUNAY – DIE KRAFT DES HERZENS

 

Auch in der andinen Tradition ist Stärke kein äußerer Kampf – sondern ein inneres Erinnern.

 

Sie sprechen von „Munay“ – der Kraft des Herzens, die nicht auf Leistung basiert, sondern auf Liebe, Verbindung und Wahrheit.

 

Die Erde, die Sonne, der Atem, die Natur – sie alle erinnern uns:

 

  • Du bist Teil eines großen Ganzen.
  • Du trägst alles in dir.

 

EINLADUNG FÜR DIESE WOCHE

 

Diese Woche darf eine Einladung sein, zurückzukehren zu deiner inneren Kraftquelle.

 

Nicht, um etwas zu leisten – sondern um dich selbst wieder zu spüren.

 

Auf der Matte kümmern wir uns um unseren Herzensraum, den wir öffnen wollen.

 

Das ist so wohltuend.

 

In unserem Alltag fallen die Schultern eher nach vorn und unsere Brust fällt nach innen.

 

Rein physisch ist es dann schwierig, sich aufzurichten, Raum einzunehmen und die Weite des Herzens – und somit die Verbindung zu uns und anderen – zuzulassen.

 

Also lasst uns Rückbeugen üben.

 

Dazu nehmen wir noch einige Hüftöffner.

 

Denn hier steckt oft ungeheuer viel fest, was wir versteckt haben.

 

Was wir nicht so sehen wollen, aber mit uns tragen – und was unsere Stärke, unsere Wahrheit verdeckt.

 

In unserem Alltag können folgende Routinen hilfreich sein:

 

  • Schaff dir ein Journal an – ein schönes Buch, in das du schreibst, ohne viel zu überlegen.

Das ist am Anfang evtl. etwas sperrig, deswegen können dir Fragen helfen, in Schwung zu kommen.

 

👉 Vielleicht möchtest du dir diese Fragen stellen:

– Wann habe ich mich zuletzt kraftvoll gefühlt – und warum?

 

– Wer oder was beflügelt mich?

 

– Wer oder was raubt mir die Energie – wo darf ich für mich Grenzen setzen?

 

– Welche alte Geschichte oder welche alten Bilder über „Starksein“ dienen mir nicht länger und dürfen gehen?

 

– Wie fühlt sich Stärke in meinem Körper an – ganz konkret?

 

– Was stärkt mich wirklich – nicht nur kurzfristig, sondern tief?

 

Probiere es aus und nimm wirklich Stift und Papier – das ist so viel intensiver, als es nur zu denken.

 

 

Quicktipp:

👉 Vielleicht möchtest du dich jeden Tag ein paar Minuten mit der Hand auf dem Herzen hinsetzen – atmen, spüren, lauschen.

 

👉 Nutze kurze Momente (z. B. an der roten Ampel) als einen Moment der Stille, um zu erkennen: Ich bin da. Und das reicht.

 

UND VIELLEICHT…

 

… erinnerst du dich ganz sanft – daran, dass du schon immer mehr bist, als du dachtest.

 

Dass alles bereits da ist,

 

eine Kraft, die nicht laut ist – aber echt.

 

Ich erinnere mich an meine Stärke.

 

Nicht, um stark zu wirken – sondern um echt zu sein.

 

 

ÄTHERISCHE ÖLE

 

GREEN MANDARIN

Freude, kindliches Vertrauen, Leichtigkeit

unterstützt dich dabei, das Leben wieder spielerischer zu sehen

 

YLANG YLANG

Herzöffnung & weibliche Urkraft

erinnert dich daran, dass Stärke auch Hingabe bedeutet

öffnet dich für Weichheit, Sinnlichkeit und Selbstannahme

 

CEDAR WOOD

Verbindung & Gemeinschaft

vermittelt das Gefühl von Verbundenheit und möchte uns bestärken, uns als einen wichtigen Teil eines großen Ganzen zu erleben

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