Brauchen wir eigentlich Geduld?

"Mehr Geduld!" steht auf einem Zettel an unserer Pujawand - interessant - brauchen wir eigentlich tatsächlich Geduld?

 

Jein - lautet meine klare Antwort.

 

Wann werden wir denn eigentlich ungeduldig?

 

Ich behaupte einfach, wenn etwas nicht schnell genug geht.

 

Und warum geht etwas nicht schnell genug?

 

Weil wir gern etwas anderes machen wollen?

 

So geht es mir manchmal. Zum Beispiel beim Putzen. Da denke ich auch: wäre es nicht schön, wenn ich jetzt an einem neuen Programm arbeiten könnte.... Oder in den Garten fahren könnte......

 

Dann bin ich im Garten und denke: wenn ich doch erst einmal das ganze Kraut gezupft habe, dann kann ich anfangen zu harken und neue Stauden setzen.

 

Ab und zu bekomme ich auch Anfragen: Wann werde ich Spagat können oder ab wann kann ich auch andere Klassen als den Anfängerkurs besuchen.

 

Es scheint so, als ob wir alles immer nur als vorübergehende Tätigkeit sehen, um irgendwo hinzukommen und kaum sind wir da - sehen wir in der Ferne schon wieder etwas, das uns interessanter erscheint, als das, was wir gerade machen.

 

Natürlich müssen wir Termine einhalten, Aufgaben innerhalb eines Zeitrahmens erledigen - doch wenn wir immer nur auf das Ende schielen, werden wir zappelig und die Aufgabe wird nicht sorgfältig gemacht - braucht vielleicht sogar länger.

 

Wenn eine Aufgabe mehr Zeit in Anspruch nimmt, brauchen wir eigentlich keine Geduld, sondern wir dürfen einfach nur das tun, was wir gerade tun. Und das mit allen Sinnen.

 

Wir könnten unseren Geist trainieren und immer wenn er uns wieder nach vorne pushen will - einmal einatmen  einmal ausatmen und sich sage: "Jetzt putze ich." Ende und Schluss mit den Gedanken an das danach.

 

Wir sollten lernen, etwas zu tun, weil wir es genau jetzt machen und nicht, weil wir das erledigen wollen, um.....

 

Wenn wir beobachten, dass wir permanent ungeduldig sind, sollten wir schauen, ob wir wohlmöglich an einer Weggabelung falsch abgebogen sind. 

 

Nur auf der Jagd nach einem anderen Zustand, als dem was jetzt ist - da dürfen wir genauer hinschauen und wohlmöglich noch einmal ein paar Schritte zurück machen - zu der Gabelung - und doch nach links statt nach rechts gehen.

 

In unserer Yogapraxis gilt das genau so. 

 

Wir üben Yoga, um des Yoga willen.

 

Was sich daraus entwickelt, ist zweitrangig und kommt sozusagen von selbst.

 

Es ist nicht wichtig, wie fortgeschritten die Haltungen sind. Es zählt, dass wir üben. Dass wir aufmerksam das tun, was wir tun.

 

Wie würdest du dich fühlen, wenn du ganz schnell die Hauptasanas erledigst, damit du lange in Savasana liegen kannst?

 

Wie würdest du üben, wenn dein einziges Ziel ist, schnell Spagat zu können?

 

Könnte es sein, dass wir unendlich viel verpassen, wenn wir das, was wir im Moment gerade tun, nur voller Ungeduld schnell erledigen wollen, damit wir etwas anderes machen können?

 

Denkst du meist nur, wann ist die Stunde um? Wann habe ich meine Pflicht erfüllt?

 

Könnte es sein, dass Yoga vielleicht gar nichts für dich ist? 

 

Das Üben an sich sollte dich erfüllen. Das bedeutet nicht, dass es immer nur süß ist und du eingelullt in Lotusblumen auf deiner rasa Wolke fliegst.

 

Nein - du übst beständig die Asanas - ohne Hast - mit Hingabe. du strebst nirgengs bewusst hin und ich verspreche dir - alles wir kommen.

 

Stabilität - Leichtigkeit - Frieden.

 

Wann - ist unwichtig.

 

Wir sind auf dem richtigen Weg.

 

Ich bin fest überzeugt, dass wenn uns klar wird, dass es im Leben darum geht, genau das, was jetzt getan wird, mit Aufmerksamkeit und Hingabe zu tun und nicht mit dem Gedanken, es schnell zu erledigen, um etwas anderes zu machen, dass dann Geduld plötzlich unwichtig wird.

 

Versteifen wir uns nicht auf das Ende und das Danach, sondern schauen wir auf das Jetzt!

 

Was meinst du?

 

Ätherische Öle

 

BALANCE - eine großartige Mischung! Verschiedene Baumöle sollen uns die Stabilität und Gelassenheit schenken, die wir brauchen, um uns auf das Jetzt einzulassen. Stabil und doch mit Freude und Leichtigkeit das zu tun, was jetzt ansteht, ohne schon gedanklich beim nächsten Schritt zu sein.

Du kannst es auf die Fußsohlen geben oder auch im Diffuser verwenden.

Übrigens ist es auch eine sehr gute Idee, in den Wald zu gehen. Dort sind wir von wundervollen ätherischen Ölen umgeben, die uns entspannen. Sicher hast du das schon gespürt.

Also, ab auf die Matte oder in den Wald – wenn die Zeit dafür richtig ist. Erst tun, was du jetzt tust – ganz ohne Ungeduld.

Große Aufgabe – wir schaffen das!

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Kommentare: 1
  • #1

    Yvonne (Freitag, 08 März 2024 14:37)

    Super,du hast es wieder auf den Punkt gebracht!