Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser oder ist Kontrolle gut und Vertrauen besser?

Da liegt er nun, Dein perfekter Plan. Du hast Dir ein Ziel gesteckt, es in viele Schritte zerlegt und plötzlich macht es BOOOM und dein ganzer schöner Plan explodiert vor Deinen Augen.

 

Hast Du das schon einmal erlebt? Oder läuft bei Dir immer alles nach Plan?

 

Vermutlich nein - denn es ist eine Illusion, dass wir alles kontrollieren können und unsere Planung Schritt für Schritt aufgeht.

 

Also was tun? Kein Pläne machen? So in den Tag hinein leben und gucken was kommt?

 

Das wäre sicherlich eine Möglichkeit. Stell Dir vor Du stehst morgens auf und der Tag liegt vor Dir, wie ein Fluß. Du schnappst Dir eine Luftmatratze und lässt Dich treiben. Fließt mit ihm. Spürst Dich und dann fängt Dein Magen an zu knurren. Vielleicht hast Du Glück und findest am Ufer ein paar Beeren und fließt weiter. Großartige Idee! Ist das realistisch - passt das in unsere heutige Zeit? Vermutlich nur für die wenigsten von uns.

 

Wohlmöglich haben wir das große Glück, das was uns wahrhaftig interessiert und froh macht, mit unserem Beruf zu verbinden und so dafür zu sorgen, dass wir nicht abhängig sind von den Beeren den Flussufer. 

 

Eventuell hast Du einen anderen Weg eingeschlagen, den sicheren, den sich Eltern so oft für ihre Kinder wünschen. Da weiß man doch, dass regelmäßig das Portemonnaie gefüllt ist. (Ist es nicht auch eine recht egoistische Einstellung der Eltern, sind sie dann nicht eher beruhigt, oder sollten wir unser Kinder auffordern auszuprobieren, Wege immer wieder neu zu entdecken, ihnen die Freiheit geben sich zu entfalten, auch wenn das für uns mehr Stress, Sorgen und Ängste bedeutet?) Oder geben wir unseren Kindern die Sicherheit und sie planen ein einigermaßen entspannten Leben?  Ist somit der Weg der Sicherheit und Planbarkeit, der richtige? Alle sind beruhigt.

 

Osho sagte: Lebe wild und gefährlich! Somit also genau das Gegenteil. Ruh Dich nicht aus, sondern sei wachsam und aufmerksam, was das Leben Dir bringt und geh an die Grenzen.

 

Ja, was denn nun? Ruhig oder gefährlich? Was sagt denn das Yogasutra?

 

Hier finden wir auf jeden Fall einen Plan inkl. Wegweiser. Patanjali schlägt uns vor, uns Schritt für Schritt an unseren Kern heran zu arbeiten, um Ende, diesen aufzulösen und Verbundenheit mit Allem zu erleben - uns als Individuum "aufzugeben" und somit in das große Ganze einzutauchen.

 

Mir scheint diese Aufgabe zu groß. Ich bin noch viel weiter am Anfang und muss erstmal schauen, wie ich mit dem "ganz normalen Leben"  so zurecht komme, dass ich am Ende meines Lebens sagen kann: "Ja, ich habe ein erfülltes Leben gelebt."

 

Also probiere ich aus, eine Mischung aus den Ansätzen für mich zu erstellen. Wie in einem Tuschkasten. Aus mehreren Farben, meine eigene zu mischen.

 

Eine Grundsicherheit, die mir Ruhe schenkt. Natürlich brauche ich ein Grundeinkommen. Wenn ich jeden Tag bange, ob ich meine Miete und meine Essen bezahlen kann, dann wird alles andere ganz unwichtig.

 

Wie kann ich es schaffen diese Grundsicherheit so zu gestalten, dass ich dies mit Freude tue und die Zeit, in der ich meine Geld verdiene, nicht einfach nur schnell hinter mich bringen will, um dann endlich das zu tun, was ich mag?

 

Dazu sollte ich mich selber kennen? Und da sind wir wieder beim Yogasutra - die Selbstreflexion zeigt uns deutlich, was fällt uns leicht, was motiviert uns, was lässt uns eintauchen, in das was wir tun?

 

Ok - ich spüre was mir Freude bereitet, mich mit mir verbindet, was mich antreibt - DOCH - wohin will ich nun?

 

Boah - wie schwer ist das denn? Müssen wir wirklich ganz genau wissen, was unser großes Ziel ist und einen Plan machen bis ins Detail? Dann haben wir die Kontrolle, wie alles bis 2028 abläuft, weil wir es ja so schön geplant haben. So planen wir und überlegen und planen neu und irgendwann ist da so ein Plan- Ja und dann? Dann fangen mir die Knie an zu zittern, weil nun muss ich tatsächlich etwas tun. In der Theorie zu planen, ist noch mal deutlich leichter, als ins handeln zu kommen.

 

Könnte es ein, dass wenn wir eine grobe Idee haben - wir uns mit Schritt Eins befassen, dann erst einmal losmarschieren sollten? Wenn etwas dazwischen kommt, sind wir nicht vollkommen aufgeschmissen, sondern wir nehmen es als Zeichen, als Herausforderung eventuell noch einmal ein Haken zu schlagen, um das Hindernis zu überwinden. Vielleicht stellen wir auch fest, dass unser Ausgangspunkt eigentlich doch ganz schön toll war und wir total zufrieden sind, mit dem wie wir leben und was wir machen. 

 

Egal wie, was und warum  - ist es nicht von größter Wichtigkeit immer wieder zu kontrollieren, wo stehe ich gerade, wie fühle ich mich jetzt? Ist das, was mich nur "beruhigt" und "plätschert alles so vor sich hin" oder habe ich die Schuhe ausgezogen, spüre ich die Erde unter meinen Fußsohlen, ist da weiches Gras oder ist der Untergrund pieksig. Bin ich bereit Kontrolle abzugeben und vertrauensvoll voran zugehen?

 

Fazit aus meiner Sicht:

 

  • ein Plan ist toll, wenn es Deiner ist
  • losgehen ist wichtiger, als das Ende der Reise ganz genau zu kennen
  • jeden Schritt des Weges intensiv und aufmerksam zu gehen, lehrt uns mehr, als alles nur zu durchdenken
  • bereit zu sein, Umwege zu gehen und Haken zu schlagen oder die Richtung auch komplett zu wechseln
  • das Vertrauen zu haben, dass uns das Leben dahin führen wird, wo wir unser Dharma, unsere Berufung finden

Drehen wir also den Schnack um Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.

 

Ätherische Öle

 

Litsea ermuntern uns, zu vertrauen auch wenn wir nicht alles genau wissen und verstehen - eine Weisheit zu finden, die tief in uns ist, mehr gefühlt als gedacht wird 

 

Geranium möchte uns mit "unserem inneren Kind" verbinden. Vertrauen wir, dem was uns von außen mit Liebe mitgegeben wurde oder können wir unserer jetzigen "eigenen Stimme" vertrauen - sind es Glaubenssätze, denen wir folgen oder folgen wir unserem wahren "Wollen" - alles mit viel Wohlwollen und Liebe 

 

Aborvitae, der Lebensbaum lädt uns ein, dem Leben zu Vertrauen und die Kontrolle nicht als Bremse zu stark werden zu lassen

 

Cypress - fließen, anpassen - spüren welche Energien sind in mir und wohin darf ich jetzt gehen ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren und wie in einem Wasserstrudel unterzutauchen

 

 

Diffuermischung

 

1 Tr Litsea

2 Tr Geranium

1 Tr Aborvitae

1 Tr Cypress

 

 

 

 

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