vorfreude ist nicht die schönste freude

Du planst deinen Urlaub, suchst nach dem schönste Hotel, der idealen Umgebung und einem großartigen Aktivitätenangebot. Im Gedanken bist Du schon dort, siehst Dich mit einem dicken Buch auf dem Liegestuhl chillen und bei Kerzenschein mit Deinem Liebsten oder Deiner Liebsten ein köstliches Essen genießen.

 

Es ist soweit, die Koffer gepackt, die Reise startet und es ist alles genauso, wie Du es Dir ausgemalt hast. Bei Kerzenschein unterhältst Du Dich großartig, sprichst über vergangene Reisen, die Erlebnisse des Tages und dem, was man morgen oder im nächsten Jahr machen könnte.

 

Du kommst zurück nach Hause, erzählst Deinen Freunden wir großartig es war und dass Du sicher noch lange daran zurückdenken wirst.

 

Vielleicht fragst Du Dich:" Und? Wo ist der Haken? Es ist doch wunderbar, Alles bestens."

 

Oberflächig betrachtet schon. Die Frage ist nur, wieviel Momente hast Du unmittelbar und direkt erlebt? 

 

Du hast Dich auf etwas in der Zukunft gefreut, hast über Vergangenes gesprochen, doch in welchen Momenten warst Du ganz wahrhaftig bei dem, was gerade passiert?

 

atha yoga-anushasanam - so lautet das erste Yogasutra.

 

Jetzt beginnt Yoga oder die Erfahrung des Yogas.

 

Jetzt beginnt Yoga? - Was hat das mit den Urlaubserfahrungen zu tun? Mit Vorfreude, die angeblich nicht gut sein soll?

 

In diesen einfachen Worten ist aus meiner Sicht das erste, das Wichtigste. Jetzt.

 

Wenn wir uns mehr auf das "Jetzt" einlassen, im eigentlichen Moment sind, was keine leichte Aufgabe ist, leben wir dann nicht viel intensiver. Was passiert wenn wir wahrhaftig und mit allen Sinnen erleben, was ist und nicht was war oder was sein könnte?

 

Denken wir daran zurück, wie das als Kind war, wenn wir etwas spielten, waren wir ganz "drin" - wir waren die Prinzessin, die Ärztin oder der Forscher oder was auch immer - wir vergaßen alles Andere um uns herum und gingen ganz und gar auf, in dem was war. (auch interessant, dass ich in diesem Zusammenhang wieder nach hinten schaue :-) ) Mit allen Sinnen dabei ohne daran zu denken was war, oder was kommt. Und es war wunderbar - so intensiv - so aus vollen Herzen.

 

Wie kriegen wir das wieder hin? Wir brauchen Portale zum Jetzt.

 

In unseren Yogaklassen, geben wir Dir manchmal gar keine Gelegenheit "woanders" zu sein. Du bekommst so viele Details, Deinen Körper auszurichten, Deinen Atem zu lenken, dass Du Dich hinterher fragst, wo die Zeit geblieben ist und Du Dich wunderst, dass die Problemen aus dem Büro plötzlich vergessen waren. Du übst immer wieder Deine Gedanke in der Stille zu beobachten, wirst animiert ins Fühlen zu gehen, ohne zu beurteilen. 

 

Auf der Matte ist es nicht leicht und doch einfacher, als in mancher Alltagssituation.

 

Welche Tools könnten hilfreich sein?

 

Das alte ausgelutschtem Wort: Achtsamkeit ist vermutlich der Schlüssel.

 

Praktische Vorschläge:

 

Wie wäre es,

  • einmal einen anderen Weg zum Büro zu gehen und zu staunen, was es Alles zu entdecken gibt, um am nächsten Tag, auch wieder aufmerksam auf den alten Pfaden zu wandeln?
  • die Blume am Wegesrand einmal wirklich zu betrachten?
  • das Essen in Stille zu genießen und wahrhaftig zu schmecken?
  • zu spüren wie Deine Füße mit jedem Schritt den Boden berühren?
  • die Zähne zu putzen und nicht über die Termine des Tages nachzudenken, sondern einfach nur zu putzen?
  • mit einem kleine Gong, alle 30 Minuten oder alles 60 Minuten, der Dich erinnert 3 tiefe Atemzüge zu nehmen?
  • mit einem Diffuser, einem guten ätherischen Öl (zB Pfefferminz), dass die Klarheit fördert und der Duft Dich immer wieder in den Augenblick bringt?

Schau Dir Deine Vorfreude auf die nächste Yogaklasse an und frag Dich: Was ist eigentlich gerade JETZT.

 

Mit sonnigem Himmel vor dem Fenster, die liebsten Grüße

 

Evelyn

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0